Sternname / Bezeichnung / SAO-Nummer:
In der Zeit zwischen der Antike und dem Mittelalter wurden
den hellsten Sternen Namen gegeben (Sirius, Dubhe, ...).
Der deutsche Astronom Bayer führte im Jahr 1603 die Benennung
mit griechischen Buchstaben ein, denen sich der
Name des Sternbildes anschließt. Die Klassifizierung
erfolgt mit abnehmender Helligkeit (von Ausnahmen abgesehen).
So ist Alpha Ursae Majoris der hellste Stern im Sternbild
Ursa Major (Großer Bär). Da es mehr Sterne als
Buchstaben gibt, führte Flamsteed eine Nummerierung
von Sternen ein. Diese Nummern werden innerhalb
eines Sternbildes von West nach Ost größer. Astronomen
verwenden heute Bezeichnungen des Smithsonian Astrophysical
Observatory (SAO). Dem Kürzel SAO schließt
sich eine 3- bis 6-stellige Nummer an (z.B. SAO 15384). Alle
diese Beispiele bezeichnen den Stern Dubhe im Sternbild Großer
Bär. Wir verwenden je nach Vorhandensein den Namen,
den Bayer-Namen bzw. die SAO-Nummer.
Koordinaten:
Die Position eines Objekts wird durch zwei Koordinaten angegeben:
- die Deklination δ ist der Winkelabstand
vom Himmelsäquator.
Das Vorzeichen der
Deklination trennt die Himmelskugel in die Nordhemisphäre
und Südhemisphäre.
- die Rektaszension α ist der östliche
Abstand auf den Himmelsäquator vom Frühlingspunkt.
Dies ist die Stelle, an der die Sonne zur Frühjahrstagundnachtgleiche
am Himmel steht.
Visuelle Helligkeit:
Die Helligkeit der Sterne wird in astronomischen
Größenklassen (abgekürzt mag nach "magnitudo",
lat.: Größe) gemessen. Die Sterne mit der Helligkeit
1 mag sind heller als Sterne mit der Helligkeit 2 mag.
Mit bloßem Auge kann man in günstigen Lagen Sterne
bis zur Helligkeit 6 mag sehen. Einzelne Gestirne wie
z. B. Sirius und Planeten können sogar negative Helligkeiten
bis -4,6 mag erreichen. Die Sonne am Taghimmel strahlt
mit etwa -27 mag. Da viele Sterne in ihrer Helligkeit
schwanken, verwenden wir ausschließlich die maximale
Helligkeit.
Spektraltyp:
Der Spektraltyp in der Astronomie enthält eindeutige Angaben
zum Spektrum des Sternes.
Klasse |
Sternfarbe |
Temperatur
in Kelvin |
Beispielsterne |
O |
blau |
30000-50000 |
Mintaka, Naos |
B |
blau-weiß |
10000-30000 |
Rigel, Spica |
A |
weiß |
7500-9700 |
Wega, Sirius |
F |
weiß-gelb |
6000-9700 |
Prokyon, Canopus |
G |
gelb |
5000-6000 |
Capella, Sonne |
K |
orange |
3500-5000 |
Arktur, Aldebaran |
M |
rot-orange |
2000-3500 |
Beteigeuze, Antares |
Um die Sterne genauer klassifizieren zu können, werden die Spektren
weiterhin innerhalb einer Klasse mit den Zahlen von 0
bis 9 abgestuft. Diese Angabe der Spektralklassen kann zur Kennzeichnung
besonderer Eigenschaften durch angehängte kleine Buchstaben erweitert
werden.
Sternbilder:
Im engeren Sinne sind Sternbilder markante Gruppierungen von
Sternen, die frühere Astronomen zu mehr oder weniger
phantasievollen Bildern inspiriert haben. In Sternkarten
werden diese Sterne meist durch Linien verbunden gezeichnet,
wobei es bei diesen Verbindunglinien unterschiedliche Varianten
gibt. Im weiteren Sinne sind Sternbilder Bereiche
am Sternhimmel, deren Grenzen von der Internationalen
Astronomischen Union 1925 verbindlich festgelegt wurden.
So kann jeder Stern einem der insgesamt 88 Bereiche bzw.
Sternbilder zugeordnet werden.
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